Schreiben an Wirtschaftsminister Zeil wegen Firma Fehrer

Prof. Dr. Werner Widuckel
Frank Hofmann, MdB
Volkmar Halbleib, MdL
Ralf Hofmann
Doris Aschenbrenner
Hannsheinz-Bauer-Haus, Semmelstr. 46, 97070 Würzburg

Bayerisches Staatsministerium für
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
Herr Staatsminister
Martin Zeil
Prinzregentenstraße 28
80538 München

Kitzingen, 27.05.2013

Situation der Firma F.S. Fehrer Automotive GmbH in Kitzingen

Sehr geehrter Herr Minister Zeil,

anlässlich eines Besuches der Firma F.S. Fehrer Automotive GmbH in Kitzingen, konnten wir uns einen Einblick in die Situation des Unternehmens verschaffen. Im Mittelpunkt dieses Besuches stand ein Gespräch mit der Spitze des Betriebsrats, in dem uns glaubwürdig die akute Gefährdung der Produktion am Standort Kitzingen aufgezeigt wurde. Dies betrifft rund 400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die vom Verlust ihres Arbeitsplatzes bedroht sind. Die möglichen Folgen dieses Verlustes wären sowohl für die unmittelbar Betroffenen und ihre Familien, als auch für den Arbeitsmarkt kaum zu kompensieren. Aus unserer Sicht vertritt der Betriebsrat gegenüber dieser drohenden Entwicklung einen überzeugenden Alternativansatz, der zumindest einen maßgeblichen Teil der Beschäftigung in der Produktion am Standort Kitzingen erhalten könnte. Im Rahmen dieses Ansatzes wird der Erhalt und die Weiterentwicklung einer eigenen Technologielinie für Heißschaum vorgeschlagen, der als unterstützende Komponente für Leichtbaukonzepte im Automobilbau dienen kann. Dieser Alternativansatz bedarf allerdings dringend einer wirtschafts- und industriepolitischen Flankierung, die nach unserer Auffassung folgende Bausteine beinhalten muss:

Die Geschäftsführung muss an ihre soziale Verantwortung gegenüber den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, deren Familien und der gesamten Region erinnert werden. Es ist nicht akzeptabel, die Aufgabe der Produktion am Standort Kitzingen als alternativlos darzustellen und die genannten Akteure über die weiteren Planungen im Ungewissen zu lassen. Dies ist auch ordnungspolitisch nicht zu akzeptieren.

Über die Beteiligung der Landesbank Bayern ist ein nachhaltiges Unternehmenskonzept einzufordern, dass Fehlentscheidungen der Vergangenheit korrigiert und das Unternehmen vernünftig konsolidiert.

Auf dieser Basis müsste eine industriepolitische Lösung ausgelotet und verfolgt werden, die Anteilseignerstruktur der Firma Fehrer im Rahmen der Automobilzulieferindustrie zu konsolidieren und die industrielle Entwicklung auf eine sichere Basis zu stellen.

Zur Überbrückung sollte eine Landesbürgschaft zur Absicherung der o.g. Technologielinie Heißschaum unterstützend eingesetzt werden, um den bestehenden Zeitdruck zu mildern und Spielräume für die Umsetzung der genannten Alternative zu erschließen.

Sehr geehrter Herr Minister Zeil,

wir fordern Sie dringend auf, zügig zu handeln und sind darüber hinaus gerne bereit, Sie in jeder möglichen Weise hierin zu unterstützen.

Für eine zeitnahe Einschätzung Ihrerseits wären wir dankbar.

Mit freundlichem Gruß
gez.
Prof. Dr. Werner Widuckel
Frank Hofmann, MdB
Volkmar Halbleib, MdL
Ralf Hofmann, Bundestagskandidat
Doris Aschenbrenner, Landtagskandidatin